Corporate Benefits: Ein Win-Win für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Corporate Benefits Fa¼r Gla¼ckliche Arbeitnehmer

In Zeiten der New Work sind die sogenannten Corporate Benefits weit mehr als nur ein nettes Extra auf dem Gehaltszettel. Sie sind ein wesentliches Instrument für Unternehmen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, zu binden und sich im hart umkämpften Arbeitsmarkt vor anderen Arbeitgebern hervorzuheben. Denn insbesondere, wenn es um die Gewinnung junger Fachkräfte geht, werden Mitarbeiterangebote immer wichtiger. So erwarten heute zwischen 38 und 44 Prozent der 18- bis 34-Jährigen Corporate Benefits von ihren Arbeitgebern.

Deshalb klären wir in diesem Artikel auf, wieso nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Unternehmen von Corporate Benefits profitieren, welche Angebote die Mitarbeiter wirklich wollen und wie man den Erfolg der Corporate Benefits messen kann.

Inhalts­verzeichnis

Was sind Corporate Benefits?

Corporate Benefits oder auch Mitarbeiterangebote sind Zusatzleistungen, die Unternehmen ihren Angestellten über das reguläre Gehalt hinaus anbieten können, um die Gesamtvergütung attraktiver zu gestalten. Es sind also Leistungen, die zusätzlich zum eigentlichen Grundgehalt offeriert werden. Das dient aus Sicht der Unternehmen vordergründig der Attraktivitätssteigerung des Arbeitnehmers am Arbeitsmarkt. Denn Corporate Benefits sind auch wichtiger Baustein im “War for Talents”. So können sich Unternehmen durch gute Mitarbeiterangebote gegen andere Arbeitgeber auf dem Stellenmarkt durchsetzen und als möglichst attraktiver Arbeitsplatz qualifizierte Fachkräfte gewinnen. Corporate Benefits sind dabei auch immer ein Teil der Employer Value Proposition, auf die wir später noch näher eingehen werden.

Es gibt zahlreiche Arten von Corporate Benefits. Die breite Palette reicht von zusätzlichem Geld in Form von Zuschüssen oder Boni bis hin zur Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Auch eine betriebliche Altersvorsorge oder Weiterbildungsmöglichkeiten können den Angestellten als Zusatzleistungen unterbreitet werden. Die Auswahl ist groß und soll in erster Linie die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen und die Bindung zum Unternehmen stärken. Denn Zusatzleistungen können Angestellte nach ihren individuellen Bedürfnissen wählen und so auch ihre Work-Life-Balance verbessern. In Zeiten von hoher Inflation können Mitarbeiterangebote außerdem einen extremen Mehrwert für die Arbeitnehmer darstellen, wenn es beispielsweise um Benefits im Bereich Mobilität oder Verpflegung geht – denn hier können Mitarbeitende durch Zusatzleistungen bares Geld sparen.

Wie Arbeitnehmer und Unternehmen von Corporate Benefits profitieren

Im ersten Schritt profitieren natürlich die Arbeitnehmer von den angebotenen Corporate Benefits – genau deshalb sind diese auch ein wichtiges Werkzeug im Kampf um Fachkräfte. Am Ende zieht aber natürlich auch das Unternehmen einen Vorteil daraus, wenn Mitarbeitende zufriedener und produktiver sind. Daher profitieren immer beide Seiten von den Mitarbeiterbenefits, wenn diese richtig eingesetzt werden.

Die Vorteile von Corporate Benefits

Wie wirken sich Corporate Benefits konkret auf die Arbeitnehmer und das Unternehmen aus? Folgende Vorteile können gute Mitarbeiterangebote bewirken:

  • Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität:
    Attraktive Zusatzleistungen können die Work-Life-Balance, das allgemeine Wohlbefinden und damit auch die Zufriedenheit im Job erhöhen. Zufriedene Mitarbeiter sind außerdem in der Regel produktiver und engagierter – ein klares Plus für Unternehmen.
  • Förderung einer positiven Unternehmenskultur:
    Corporate Benefits wie flexible Arbeitszeiten und Gesundheitsprogramme fördern eine Kultur der Fürsorge und Unterstützung. Das kann sich positiv auf die gesamte Stimmung der Mitarbeitenden auswirken, da sie sich wertgeschätzt und wichtig fühlen. Das kann eine bessere Atmosphäre im ganzen Unternehmen schaffen.
  • Verringerung der Fluktuation und Erhöhung der Mitarbeiterbindung:
    Zusatzleistungen können dazu beitragen, die Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren, indem sie Anreize für den Verbleib im Unternehmen schaffen. Das ist heute von entscheidender Bedeutung – immerhin berichten einer Studie zufolge sechs von zehn HR-Verantwortlichen davon, dass Fluktuation das eigene Unternehmen belastet.
  • Verringerung der Fehl- und Krankheitstage:
    Insbesondere durch Mitarbeitervorteile im Bereich Gesundheitsvorsorge und Sport können Krankheiten vorgebeugt und so die Fehltage der Mitarbeiter reduziert werden. Außerdem reduzieren Zusatzleistungen wie flexible Arbeitszeiten auch das Stresspotential und können damit dafür sorgen, dass Burnouts oder Ausfälle durch mentale Belastungen reduziert werden.

Diese Vorteile treten zumindest dann ein, wenn die Corporate Benefits richtig eingesetzt werden. In vielen Fällen passen nämlich die angebotenen Zusatzleistungen nicht zu den Wünschen der Mitarbeiter – oder sie wissen gar nichts davon, dass ihnen die Corporate Benefits zustehen. Um tatsächlich Vorteile und positive Auswirkungen durch Mitarbeiterangebote zu erzielen, ist die richtige Umsetzung also die halbe Miete.

Neben all diesen Vorteilen kann ein attraktives Corporate Benefits Programm auch die Arbeitgeberattraktivität auf dem Arbeitsmarkt steigern, die Employer Value Proposition verbessern und dadurch dazu beitragen, talentierte Mitarbeitende zu gewinnen. Auf diesen Punkt werden wir nachfolgend noch näher eingehen. Außerdem bieten Mitarbeiterangebote auch steuerliche Vorteile für Unternehmen.

Die steuerlichen Vorteile für Arbeitgeber

Neben den positiven Auswirkungen auf die Mitarbeiter, von denen der Arbeitgeber profitiert, bieten Corporate Benefits noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: sie sind teilweise steuerfrei. Das macht die Mitarbeiterangebote für beide Seiten so lukrativ, da sie in ihrem vollen Wert ohne weitere Abgaben ausgeschöpft werden können – anders als beispielsweise eine Gehaltserhöhung, die regulär versteuert werden muss. Doch wo sind die Grenzen der Steuerfreiheit?

Grundsätzlich sind Sachbezüge bis zu einem Wert von 50 Euro pro Mitarbeiter pro Monat steuerfrei. Unter Sachbezügen werden all diejenigen Benefits verstanden, die zusätzlich zum Gehalt gezahlt werden – also vom Tankgutschein bis zur Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Wird der Wert von 50 Euro überschritten, handelt es sich um einen sogenannten geldwerten Vorteil, der versteuert werden muss. Wichtig: Werden Dienstwagen oder auch E-Bikes nicht nur beruflich, sondern auch privat genutzt, muss dieser geldwerte Vorteil versteuert werden. Darüber hinaus gelten auch für Personalrabatte, Gesundheitsleistungen und weitere Corporate Benefits Steuerfreigrenzen, die beachtet werden müssen.

Übrigens fallen Sachgeschenke zu persönlichen Anlässen nicht unter die 50 Euro Freigrenze. So sind Geschenke zum Geburtstag oder zur Geburt eines Kindes sogar bis zu 60 Euro steuerfrei. Weihnachten fällt dabei nicht unter einen persönlichen Anlass.

Corporate Benefits als Baustein der Employer Value Proposition 

In Bezug auf eine attraktive Arbeitgebermarke sind Corporate Benefits, wie bereits zuvor erwähnt, ganz entscheidend. Die sogenannte Employer Value Proposition (EVP) – auch als Arbeitgebermarkenversprechen bekannt – ist ein Konzept, das die einzigartigen Werte und Vorteile beschreibt, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet. Es handelt sich dabei um ein zentrales Element der Arbeitgebermarke, das dazu dient, aktuelle und potenzielle Mitarbeiter anzuziehen und zu halten und umfasst alles, was für Mitarbeiter im Unternehmen von Wert ist: Unternehmenskultur, Karriereentwicklungsmöglichkeiten, Vergütung, Arbeitsumfeld und auch Corporate Benefits. Die EVP formuliert, warum das Unternehmen als Arbeitsplatz besonders attraktiv ist.

Corporate Benefits sind ein wesentlicher Bestandteil der EVP. Sie helfen Unternehmen, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren, indem sie zeigen, dass sie in das Wohlbefinden und die Entwicklung ihrer Mitarbeiter investieren. Das kann dazu beitragen, talentierte Mitarbeiter anzuziehen und zu halten, die Mitarbeiterbindung zu erhöhen und letztendlich die Produktivität und den Unternehmenserfolg zu steigern. 

Eine Studie von Mercer – einer weltweit führenden People- und Investment Beratung – ermittelte, dass für jeden siebten Befragten die Mitarbeiterbenefits schon einmal wesentlich für die Wahl eines Arbeitgebers waren. Außerdem würde jeder zweite auf einen Teil seines Grundgehalts verzichten, wenn er dafür attraktive Corporate Benefits erhalten würde. Diese Zahlen zeigen deutlich, wie wichtig Corporate Benefits im Kampf um Fachkräfte sind, da sie die EVP und damit die gesamte Arbeitgebermarke stärken.

Welche Corporate Benefits es gibt und welche Arbeitnehmer wirklich wollen 

Diese Corporate Benefits gibt es

Grob kann man die Mitarbeiterangebote in folgende Felder unterteilen:

  • Flexibilität durch flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit zum Homeoffice ist in Zeiten der New Work ein essentielles Benefit für viele Arbeitnehmer. Einer Umfrage zufolge zählen flexible Arbeitszeiten für sieben von zehn Arbeitnehmern zu den attraktivsten Mitarbeiterangeboten.
  • Gesundheit
    • Fitness- und Sportangebote, zum Beispiel eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio (Urban Sports Club ist an dieser Stelle ein führender Anbieter).
    • Betriebliche Gesundheitsvorsorge durch gesundheitsfördernde Maßnahmen innerhalb oder außerhalb des Unternehmens.
  • Kinderbetreuung kann im Rahmen eines Zuschusses oder oder der vollen Kostenübernahme für die Kinderbetreuung angeboten werden.
  • Personalrabatte, Sachgeschenke und Gutscheine sind beliebte Corporate Benefits, da sie für verschiedene Personengruppen funktionieren und sich leicht personalisieren lassen.
  • Prämien- und Bonuszahlungen sind der Klassiker unter den Corporate Benefits – allerdings haben diese den entscheidenden Nachteil, dass sie steuerpflichtig sind.
  • Transport und Verkehr sind ein Bereich, in dem es diverse Varianten der Mitarbeiterangebote gibt. Beispiele dafür sind das Jobticket, Zuschüsse zu den Fahrtkosten, Firmenwagen oder Dienstfahrräder.
  • Verpflegung als Corporate Benefit funktioniert in Form von Essenszuschüssen, Verzehrgutscheinen oder auch dem Klassiker Obstkorb. Hier sind maximale Erstattungsgrenzen zu beachten. 
  • Weiterbildungen in Form von Workshops oder Kursen können auch als Corporate Benefit für Arbeitnehmer angeboten werden.

Diese Corporate Benefits wünschen sich Arbeitnehmer

Doch so zahlreich die Möglichkeiten für Corporate Benefits auch sind – welche Mitarbeiterangebote sind bei den Arbeitnehmern denn tatsächlich beliebt? Das zeigt eine aktuelle Studie von Circula, einer Plattform zur Erfassung von Mitarbeiter-Ausgaben. So sind die Top drei Wunsch-Benefits von Arbeitnehmern ein Mobilitätszuschuss, flexible Arbeitsformen sowie Benefits rund um die Altersvorsorge. Zeitgleich sind die Top drei der von Unternehmen aktuell angebotenen Mitarbeiterbenefits Weihnachtsgeld, Weiterbildungsmöglichkeiten und – zumindest hier stimmen die Idealvorstellungen mit der Realität überein – flexible Arbeitsformen.

Diese Gegenüberstellung zeigt, wie wichtig es ist, die Mitarbeitenden in die Entscheidung der ausgewählten Corporate Benefits einzubeziehen. Immerhin gibt im Rahmen der Studie fast jeder Zweite an, nicht wirklich zufrieden mit den verfügbaren Mitarbeiterangeboten zu sein. Allerdings können die positiven Effekte der Mitarbeitervorteile natürlich nur erzielt werden, wenn die Arbeitnehmer auch tatsächlich von den Angeboten profitieren.

An dieser Stelle heißt ein wichtiger Tipp Kombination. Denn in den meisten Fällen ist nicht jedes Corporate Benefit für jeden Mitarbeiter anwendbar – Zuschüsse zur Kinderbetreuung können zum Beispiel nur Eltern nutzen und ein Jobrad nützt beim Arbeitsweg von 30 Kilometern auch nur bedingt. Deshalb sollten Unternehmen verschiedene Benefits miteinander kombinieren, damit am Ende jeder profitiert.

Nicht vergessen: Den Erfolg von Corporate Benefits messen

Wie aus der Circula Studie hervorgeht, gehen die Wunschvorstellungen für Corporate Benefits von Arbeitnehmern und Arbeitgebern auseinander. Genau deshalb ist es für Unternehmen essentiell, nicht nur blind Mitarbeiterangebote zur Verfügung zu stellen und auf das Beste zu hoffen. Stattdessen ist es wichtig, den Erfolg der Mitarbeitervorteile nach einer gewissen Nutzungszeit zu überprüfen.

An dieser Stelle ist es sinnvoll, die Mitarbeiter nach ihren Ansichten und Empfindungen zu fragen. Doch auch quantitativ bietet sich eine Überprüfung an. Durch die sogenannte Durchdringungsquote kann überprüft werden, wie häufig die Corporate Benefits tatsächlich von den Mitarbeitenden genutzt wurden. So können Unternehmen überprüfen, ob die Mitarbeiterangebote wirklich Verwendung in der Belegschaft finden – denn nur, wenn die Benefits tatsächlich genutzt werden, können sie die guten positiven Effekte erzielen, die sie sollen. 

Folgende Formel berechnet die Durchdringungsquote:

DQ (in %) = Anzahl Nutzer * 100Anzahl Mitarbeiter

Je höher die Quote, desto mehr Mitarbeitende nutzen das jeweilige Corporate Benefit. Welche Quote als gut zu werten ist, das kommt ganz darauf an, welche Nutzung sich das Unternehmen wünscht – und natürlich auch, wie viele Angestellte das Mitarbeiterangebot überhaupt nutzen können. So kann im Bereich der Kinderbetreuung eine gute Quote schon bei relativ niedrigen 20 Prozent liegen, wenn im Unternehmen nur wenige Eltern arbeiten. Allgemein kann man allerdings sagen, dass eine Quote von mindestens 50 Prozent ein erfolgreiches Corporate Benefit beschreibt. Denn dann nutzt jeder zweite das Mitarbeiterangebot und profitiert demnach auch davon.

Fazit

Corporate Benefits sind ein entscheidendes Instrument im Bereich Human Resources. Unternehmen dürfen nicht vernachlässigen, wie entscheidend Mitarbeiterangebote sowohl in Bezug auf die Mitarbeiterbindung als auch auf die Gewinnung von Talenten in einem hart umkämpften Arbeitsmarkt sind.

Das gilt sowohl für große Konzerne als auch für kleine Startups – denn gerade junge Unternehmen verpassen an dieser Stelle teilweise den Anschluss. So erhalten neun von zehn Mitarbeitern in Großunternehmen Corporate Benefits, während es in Kleinstunternehmen nur knapp sieben von zehn Mitarbeitern sind. Dabei ist es besonders für junge Unternehmen und Startups essentiell, die richtigen Fachkräfte anzuziehen und zu halten, um eine große Idee oder neue Innovation umzusetzen.

Wir von der Scale Now wissen um die große Relevanz der Corporate Benefits, auch für kleine Unternehmen. Als Venture Builder bauen wir Startups hands-on auf und unterstützen sie dabei nicht nur mit einem Investment, sondern in allen wichtigen Kerndisziplinen des Unternehmens – so auch im Bereich Human Resources/ People. Erfahre hier mehr darüber, wie wir Advisory für junge Unternehmen leisten.

Eure Head of Human Resources,

Felicitas Birling

Gruppe Maskieren 32

Felicitas Birling

Head of Human Resources